Quelle: "OESTERREICHISCH-UNGARISCHE WAPPENROLLE. GEZEICHNET UND ERLAEUTERT VON HUGO GERARD STROEHL. ZWEITE, VERMEHRTE UND VERBESSERTE AUFLAGE. WIEN 1895. TAFEL VIII."
Wappen 1895
Stroehl schreibt zum Kaerntner Wappen auf Seite 7 und 8 folgendes:
"Die Herzoge von Kaernten aus dem Hause Ortenburg fuehrten wie die Steyrer ebenfalls ein Pantel im Wappen. Diese Gleichheit der Wappenfiguren war dem babenbergischen Haus aus leicht begreiflichen Gruenden nicht sehr angenehm, und als einmal Herzog Ulrich von Kaernten in die Gefangenschaft des Herzog Friedrich des Streitbaren gerieth, zwang dieser den Kaerntner sein Wappen aufzugeben und dafuer den oesterreichischen Bindenschild, zusammengesetzt mit dem Wappen der Grossmutter Herzog Ulrichs anzunehmen. So erzaehlt wenigstens der Abt von Victring 1345 in seinem Geschichtswerke. Ulrichs Grossmutter war aber Agnes, Schwester Heinrichs von Moedling aus dem Hause Babenberg, welcher zwei Loewen uebereinander in seinem Siegel fuehrte (1220).
Beruht die Geschichte des Abtes, welcher allerdings hundert Jahre spaeter lebte, auf Wahrheit, so waere damit auch die Farbe des babenbergischen Geschlechtswappen gefunden; schwarze Loewen im goldenen Felde. Dass im Wappen von Kaernten drei Loewen erscheinen, waere durch die damals gefuehrte Dreiecksform der Schilde zu erklaeren, welche mit zwei Loewen etwas schwierig zu fuellen gewesen waere. 1238 findet sich im Siegel Ulrichs bereits das neue Wappenbild.
1282 kam Kaernten mit den oesterreichischen Laendern an das habsburgische Haus, wurde aber vier Jahre spaeter an Meinhard, Grafen von Goerz und Tirol, abgetreten, bis es 1335 an die Habsburger wieder zurueckfiel.
Der Schild traegt den Fuerstenhut."