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    Siegelwappen
    Ulrichs v. Spanheim,
    1253

  • To the german Version

The Carinthian coat of arms

Das historische Wappen Kaerntens ist das einzige unter den Wappen der oesterreichischen Bundeslaender, das im Landesgesetzblatt mit Helm, Helmzier und Helmdecken dargestellt wird: in von Gold und Rot gespaltenem Schild vorne drei uebereinander gestellte, schwarze, rot bezungte und rot bewehrte schreitende Loewen, hinten ein silberner Balken; auf dem Schild ist ein golden gekroenter Turnierhelm mit rot-goldenen Helmdecken gestellt, der zwei goldene Bueffelhoerner traegt, die außen mit je fuenf goldenen Staebchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblaetter herabhaengen. Im allgemeinen wird aber als Kaerntner Wappen nur der Wappenschild gefuehrt, da der Helm mit Decken und Kleinod die Proportionen der Darstellung zusammen mit anderen Wappen in der Regel sprengt.

Das urspruengliche Kaerntner Wappen, wie es die Spanheimer in ihrem Herzogssiegel fuehrten, war ein schwarzer heraldischer Panther in Silber beziehungsweise aus Zobelpelzwerk auf Hermelin.

Ueber den genauen historischen Werdegang des Kaerntner Wappens existieren verschiedene Auffassungen. Eine quasi "offizielle" Version der Entstehung findet sich in den Erlaeuterungen zum Kaerntner Wappengesetz 1985 in Form eines vom ehemaligen Direktor des Kaerntner Landesarchivs, wirkl. Hofrat Dr. H. Wiessner, verfaßten Abrisses, der auch schon im Entwurf des Gesetzes zum Schutz des Kaerntner Landeswappens aus dem Jahr 1955 (LGBl. Nr.1/1956) enthalten war. Wiessner schreibt (Z. Zl. Verf.-148/1/1985):

Wappen, 1161
1161

"Herzog Ulrich III. bediente sich, um seinen Anspruechen auf das durch den Tod Friedrichs des Streitbaren 1246 freigewordene babenbergische Erbe schon aeußerlich Ausdruck zu verleihen - sein Vater, Herzog Bernhard, war der Sohn der Babenbergerin Agnes, der Tochter Heinrich II. von oesterreich und Schwester Herzog Heinrichs I. von Moedling, Herzog Ulrich III. selbst war in erster Ehe mit Agnes, der Witwe des letzten Babenbergers, in zweiter Ehe mit Agnes, der Großnichte Friedrich des Streitbaren vermaehlt - seit 1246 nicht mehr des alten Kaerntner Pantherwappens (schwarzer Panther auf weißem Hintergrund), sondern eines kombinierten Wappens, das auf der vorderen Haelfte (vom Beschauer links) das Wappen der in Moedling seßhaften babenbergischen Secundogenitur - die babenbergischen Loewen in Dreizahl - auf der hinteren Haelfte (vom Beschauer rechts) den halben Schild von oesterreich, den Bindenschild, aufwies.

Wappen 1173
1173

Als nach dem Tode Ulrichs III. am 27. Oktober 1269 sich Koenig Ottokar II. von Boehmen auf Grund des Podiebrader Vertrages vom 4. Dezember 1268 auch Kaerntens bemaechtigte, bewog ihn die alte Gleichheit des kaerntnerischen und steirischen Wappens - naemlich des Pantherwappens -, dieses voellig aufzugeben und den Schild mit den drei Loewen und der Binde als Kaerntner Landeswappen zu designieren.

Siegel 1253
1253

Der aus dem gekroenten Helm hervorwachsende Pfauenstoß des damaligen Wappens ging auf das oesterreichische Vorbild zurueck. Herzog Meinhard mußte im Kaerntner Wappen den gekroenten Helm abtun, da er nicht Rechtsnachfolger der Babenberger war und damit Successor des unter Friedrich dem Streitbaren projektierten Koenigreiches oesterreich-Steier. Er ersetzte den gekroenten Helm durch den Herzoghut, dessen Krempe mit Lindenblaettern behangen war.

Wappen 1257
1257

Nach dem Anfall Kaerntens an die Habsburger - 1335 - und damit im Spaetmittelalter den oesterreichischen Laendern der Habsburger zugehoerig ("Herrschaft zu oesterreich") trat an die Stelle des Herzoghutes wieder der gekroente Turnierhelm. Weil dadurch die Wappenkleinode Tirols und Kaerntens gleich waren, erwies es sich 1363 durch den Anfall Tirols an oesterreich als notwendig, fuer Kaernten einen neuen Helmschmuck zu schaffen, und so wies man nun dem Kaerntner Wappen die goldenen Bueffelhoerner zu, außen mit je fuenf goldenen Staebchen besteckt, deren jedes mit drei rechts schwarzen, links roten Lindenblaettern behaengt erscheinen. Dabei verschwand auch der vom oesterreichischen Wappen uebernommene Pfauenfederstoß, der aus dem Helm hervorwuchs. In dieser Form ist das Kaerntner Wappen bis auf den heutigen Tag auf uns gekommen. Die Kaerntner Landesfarben - gelb, rot, weiß - sind dem Wappen entnommen."

Wappen 1257
1257

Ulrichs III. Bruder Philipp, erwaehlter Erzbischof von Salzburg, fuehrte den urspruenglichen Spanheimer Panther als Anspruchswappen weiter. Mit seiner Niederlage gegen Ottokar und seinem Tod im Exil erlosch jedoch das Pantherwappen endgueltig.
Genaue Abbildungen des historischen Kaerntner Wappens in Schwarzweiß und in Farbe finden sich als Anlagen zum Gesetz vom 19. Juni 1985 zum Schutz des Kaerntner Landeswappens und anderer Hochheitszeichen des Landes Kaernten (Kaerntner Wappengesetz), LGBl. 69/1985. Dieses Gesetz regelt Fuehrung, Verwendung und Schutz von Wappen und Siegel in der im Gefolge des Wappengesetzes 1984 etwas liberaleren Art.

Wappen 1286
1286

Gust. A. Seyler, Kgl. Preuß. Geh. Rechnungsrat, der Bearbeiter des "J. SIEBMACHER`S grosses und allgemeines WAPPENBUCH, 1. Band 1. Abt. 4. Teil, Wappen der deutschen Souveraine und Lande, Neue Folge, Nuernberg, 1921", schreibt ebendort zur Entstehungsgeschichte des Kaerntner Wappens unter dem Titel "Die Spanheimischen Verwandten in Kaernten...." auf Seite 69 bis 70:
Die Einfuehrung der erblichen Schildzeichen und der Ausbau des Wappenwesens in Deutschland faellt genau zusammen mit der Regierungszeit der Herzoege von Kaernten, Spanheimischen Stammes.

Wappen 1330
um 1300

Die Wappengeschichte des Landes wird dadurch wesentlich vereinfacht, weil wir die Gewißheit haben, dass dieses Haus, und zwar Herzog Hermann † 1181, der Schoepfer des Wappens zunaechst fuer sich und seine Nachkommen gewesen ist.
Dessen Bruder und Vorgaenger, Herzog Heinrich V., bediente sich eines Schildzeichens noch nicht: in seinem Reitersiegel, vorkommend an einer Urkunde von 1161, traegt er einen normaennischen Schild mit einer Verzierung (Beschlag): einem sehr flachen Schraegbalken der mit drei Kugeln belegt ist [siehe Wappentafel oben].

Wappen 1335
1335-45

Zuerst in einem Reitersiegel des Herzogs Hermann († 1181) einer Urkunde von 1173 angehaengt, zeigt sich im Schilde das sogenannte Pantier, welches fortan als Wappen des Herzogtums Kaernten Geltung hat, und von den Nachkommen des Herzogs Heinrich gefuehrt wird.
Herzog Hermann muß in der Wappenfrage mit den weltlichen Bruedern seines Vaters ein uebereinkommen getroffen haben, nach welchem nur noch der aeltere derselben, Engelbert III. Markgraf von Krainburg († 1173) den Pantierschild fuehren, der juengste aber, Graf Rapoto I., († 1190) ein besonderes Schildzeichen erwaehlen sollte. Markgraf Engelbert vererbte den Pantierschild auf denjenigen seiner Brudersoehne, der ihm in Kraiburg folgte.

Wappen 1459
1459

Jan Enenkel beschreibt den Helmschmuck, welchen Herzog Ulrich III. von Kaernten in dem Treffen bei Laa (1246) getragen hat:

Daz warn zwei horn hermein
von phauzvedern also dikhe
daz alda der sunen plikhe
auf dem helm nicht het schein;
so dikh warn die vedern sein.

Wappen 1470/1500 - St. Paul
1470/1500

D. h. zwei dichte Buesche von Pfauenfedern, die wie Hoerner - nach außen schraeg - auf den Helm gesetzt waren.
Abt Johann von Victring erzaehlt, wie Herzog Ulrich noch bei Lebzeiten seines Vaters, nach dem Treffen von Laa (1246) von dem Herzog Friedrich II. von Oesterreich gefangen genommen und zur aenderung seines Schildzeichens genoetigt worden ist:

Wappen Schweizertor
1552/53

"Qui dum, sicut ab antiquo ad eum devenerat, panthere figura in signis militaribus uteretur, conformis in hoc principatui Styriensi, Fridericus dux Australis hoc ferre non valens, clypei et armorum Australium dimidiacione sibi indulta, priori abolita, eum dimisit. Cui ex origine stirpis, ut dicitur, de qua pater suus ex materno sanguine processerat, texuit reliquam partem, scilicet trium leoniculorum, et sic clypeum et armorum suorum effigiem integravit."

Wappen 1567
1567

Das Geschlecht, aus welchem der Vater des Herzogs von muetterlicher Seite abstammte, war das der babenbergischen Herzoege von Oesterreich, welche zwei Loewen uebereinander im Schilde gefuehrt haben.
Der "Clipearius Teutonicorum" des Konrad von Mure aus der Mitte des 13. Jahrhunderts beschreibt das neue Wappen von Kaernten:

Albo Carinti duo nigri stare leones,
sed gilvam zonam medio rubei fore pones.

Wappen 1585
1585

Also zwei schw. Loewen in S., und einen g. Balken in R. haben die Herzoge von Kaernten damals gefuehrt. Nach A. v. Siegenfeld liegt hier eine absichtliche Vertauschung der Metalle bei der Schaffung des neuen Schildes vor. Dagegen spricht, dass ein gleichzeitiger deutscher Dichter das Schildzeichen in den richtigen Farben kennt:
Nach Johann Enenkel († 1250) war der Schild des Herzogs Ulrich von Gold "dar inn dri lewen swebten, reht alsam sie lebten, die warn swarz, zobelvar"; die andere Haelfte des Schildes rot, "ein stuk da mitten durch wut, der waz von gestein und von perlein weizz, weiss als ein hermlein, ein sne kund niht wizer gesin."

Wappen 1590/1625
um 1590/1625

Ulrich III. fuehrt in seinen seit 1247 vorkommenden Siegeln, in deren Umschriften er sich "Sohn des Herzogs von Kaernten" (SIGILLVM VLRICI FILII DVCIS KARINTHIE) nennt, den gespaltenen Schild, darin vorn drei Loewen uebereinander, hinten ein Balken. Die Zahl der Loewen ist (selbstverstaendlich behufs Ausfuellung des Raumes) auf drei erhoet. Als er nach dem Tode seines Vaters (1256) selbst die Regierung des Landes uebernommen hatte, nahm er alsbald den Pantierschild wieder auf. Er bekraeftigt 1257 eine auf dem Schlosse in Carniola bei Werdeneck gegebenen Urkunde [Mon. boica V, 47] mit seinem Reitersiegel, in welchem der Reiter, nach rechts gekehrt am linken Arm den Pantierschild, in der rechten Hand eine Lanzenfahne (deren Bild nicht erkennbar ist), auf dem Helme ein aus sieben langen Federn zusammengesetztes Kleinod traegt.

Wappentympanon 17. Jhdt.
1591

Eine Zeichnung des Siegels nach einem Abdrucke von 1269 gibt den Helm gekroent, mit dem Federkleinod, in welchem jedoch Pfauenfedern nicht erkennbar sind [siehe Wappentafel oben].
Philipp, der erwaehlte, aber nicht geweihte Erzbischof von Salzburg, fuehrte nach dem Tode seines Bruders des Herzogs Ulrichs III. von Kaernten ein ganz weltliches Reitersiegel mit der Umschrift: "Philippus.Die.Gra.Dux Karinth(ie) et Dns.Karniole." Der nach rechts sprengende Reiter traegt am Arme den alten Schild mit dem Pantier, auf dem Helme eine Krone die hier einen wesentlichen Teil des Helmschmucks bildet, besteckt mit einem aus sieben Federn gebildeten Pfauenspiegel [siehe Wappentafel oben]. Dieses Reitersiegel haengt an dem Testamente des Herzogs Philipp vom 19. Juli 1279.

Wappen 1610
1610

Als nach dem Tode des Herzogs Ulrich III. von Kaernten (1269) Koenig Otakar II. von Boehmen sich in den Besitz des Landes Kaernten setzte, adoptierte er fuer sein Majestaetssiegel das neue Schildzeichen von Kaernten, den gespaltenen Schild, darin vorn drei Loewen untereinander, hinten ein Balken; damit war diese Zusammenstellung zum Landeswappen von Kaernten gestempelt.
In einer Reimchronik des 14. Jahrhunderts wird das Wappen beschrieben:

Wappen 1635
1635

Schild und banir sin was gelich
geteilet halp von Oesterrich
das ander gar von golde
nach werder wibe solde
darauz drei lewen geben glast
von choczer siden swarcz gebast,
widersehende ob einander.

Wappen 1688
1688

Ich gebe noch das Wappen "Herzog von Kaernten" nach dem W.-B. des Persevanten Hans Ingeram v. 1459 (in der Fideikommißbibliothek der freiherrl. Familie v. Cotta) bekannt: Gespalten g. r., vorn die drei schreitenden schw. Loewen, hinten s. Balken. Gekroenter Helm: zwei g. Bueffelhoerner besetzt an der Außenseite mit je sechs r.-schw. Querstaebchen, von denen je drei r.-schw. Blaetter herabhaengen. Decken: r. s. [siehe Wappentafel rechts]."

Wappen 1688
1688

Wappen 1856
1856

Wappen 1895

1895

Wappen seit 1955
seit 1955


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Letzte aenderung:
29.X.2015